Ausbau blog.

Umbau vom Airport Shuttlebus zum DIY (Do it yourself) Campervan

Was wir wollen und was wir nicht wollen, bzw. was wir nicht brauchen - das war klar. Ein Ziel, bzw. einen Zeitplan hatten wir auch im Kopf. 1,5 Jahre wollten wir auf ein rollendes Heim verzichten. Der Umbau startete mit den Anbauten und Aufbauten am Dach.

 

Klimaanlage, Dachträger, Markise und automatische SAT Anlage wurden montiert. Außerdem wurde dem Fahrzeug ein vernünftiger Radsatz gespendet, damit wir auch in unwegsamem Gelände unterwegs sein können. Auch eine Anhängerkupplung durfte nicht fehlen. Zudem wurden ein Radio/Navi Kombigerät und eine Rückfahrkamera verbaut. Die Doppelsitzbank, in der ersten Sitzreihe, musste einem Einzelsitz weichen. Drehkonsolen wurden für Fahrer - und Beifahrersitz geordert und verbaut.

Der Auslöser für eine größere Unterbrechung beim Ausbau, war die Mieterhöhung unseres Hallenstellplatzes. Wir haben uns nach kurzer Überlegung und Klärung mit der Baubehörde, für die Errichtung eines Carports entschieden. Der Bau dauerte dann doch länger als geplant. Von der Planung, über die Erdarbeiten, bis zum Eindecken des Daches - alles in Eigenregie. Gearbeitet wurde neben dem Brötchenjob und am Wochenende.

Als das Carport fertiggestellt war, konnte endlich mit dem Innenausbau des Crafters begonnen werden. Der Dachhimmel wurde komplett entfernt und sämtliche Dach und Seitenbleche mit Armaflex gedämmt. Nach gut 3 Tagen war das Werk vollbracht. Der Bus war gedämmt. Nun konnten die Ausschnitte für Dachklima, Dachventilator und für die Deckenspots gemacht werden. Im Anschluss wurde der Himmel wieder eingebaut.

Die 2. Sitzbank haben wir gleich nach dem Kauf des Busses weiterverkauft. Zurück blieben 3 Löcher im Boden, die mit einer 9 mm Siebdruckplatte verschlossen wurden. Ebenso wurde eine Zurröse entfernt und das entstandene Loch wurde ebenfalls zugemacht. Der original PVC Boden musste einem ansehnlichen PVC Boden in "Betonoptik" weichen.

Nachdem der Boden verlegt war, begannen wir mit dem Verkleiden der Wände. Wir haben 12 mm Profilholz verwendet. Das Holz wurde dann mit weißer Lasur behandelt. Nach drei Anstrichen hatte es die gewünschte Farbe. Langsam nahm das Ganze Formen an.

Im nächsten Schritt haben wir uns an die Elektrik gewagt. Es war von Anfang an klar, dass wir zusätzlich zu 12 Volt, auch 220 Volt "Landstrom" an Bord haben wollen. Beim Energiespeicher haben wir uns für eine 95 Ah AGM Batterie entschieden. Wir haben dann später bemerkt, dass 95 Ah zu wenig sind und haben daher eine zusätzliche Batterie verbaut. So kommen wir nun auf 190Ah. Weiters wurden ein Ladebooster, ein Ladegerät, ein Batteriecomputer und eine Switch Unit verbaut. Klimaanlage, Kühlbox und sämtliche Steckdosen sind mit FI Schutzschalter und 16 A Sicherungsautomaten abgesichert.

 

Als Deckenbeleuchtung kommen Niedervolt Spots zur Anwendung. Diese haben wir so angesteuert, dass der Schlafbereich und der Wohnbereich extra geschaltet werden können.

Zusätzlich zu der Deckenbeleuchtung haben wir mehrere Wandlampen verbaut. Der Eurostecker wurde entfernt und 12 V E14 LED Kerzen eingesetzt.

Die gesamte Elektrik hat in Summe sicher 10 ganze Arbeitstage verschlungen...

Weiter ging es mit der Heckgarage, bzw. dem Stausystem. Hier haben wir uns für ein Eurobox System entschieden. Der Lattenrost wurde so konstruiert, dass die Latten im mittleren Bereich fix verschraubt sind. Links und rechts kann man den Lattenrost allerdings hochklappen, damit man später auch noch vernünftig an Elektrik, Wasser und Gas kommt.

Lange haben wir gegrübelt, ob wir die Möbel selber bauen wollen, was Gewicht spart, oder ob wir Fertigmöbel nehmen. Eine Fahrt auf die Waage und eine Gewichtsaufstellung haben auch nicht sonderlich zur Entscheidung beigetragen. Aus dem Grund wurde eine Bauchentscheidung getroffen. Die Wahl fiel auf Produkte aus dem großen schwedischen Möbelhaus. Ganz so einfach wie wir uns das vorgestellt haben war es dann aber doch auch nicht. Jeder Korpus, teilweise auch die Fronten mussten angepasst werden. Tauchsäge & Stichsäge kam so gut wie bei jedem Teil zur Anwendung.

Das Einpassen der Möbel ging trotz der vielen Anpassungen, im Vergleich zu den anderen Arbeiten, doch relativ schnell über die Bühne. Nach kurzer Zeit konnten wir uns über große Fortschritte freuen. Rund eine Woche vor dem geplanten Urlaub, unserer ersten Testfahrt, war der Möbelbau abgeschlossen. Es konnte eingeräumt werden...

Nach dem Einräumen des Vans kam der Tag der Wahrheit - die Fahrt auf die Waage stand an.

3200 Kg abfahrbereit zeigte das Display an. Was zu dem Zeitpunkt noch fehlte war die Wasser - und Gasversorgung.

 

Nach einwöchiger Testphase waren wir ganz glücklich. Der Ausbau hatte den Praxistest bestanden. Ein paar Optimierungen waren dennoch nötig. So haben wir zum Beispiel die Kühlbox mit 2 Schaltern ausgerüstet, da die Box über keine Vorrangschaltung verfügt. Man musste also immer umstecken, wenn man von 12 V auf Landstrom - und umgekehrt - wechseln wollte.

Ganz gespannt waren wir auch auf das extra angefertigte Waschbecken. Echte Handarbeit von OCLAY. Der Einbau von Waschbecken und Wasserhahn war ein Highlight, da es den Innenraum nochmal komplett veränderte, bzw. aufwertete.

Bei der Gasversorgung haben wir uns für eine 2,8 Kg Gampingaz Flasche entschieden. Knapp 3 kg Gas sind zwar nicht viel, da wir damit aber nur den Backofen, bzw. die Kochstelle betreiben, sollten wir damit eine Zeit auskommen. Ein weiterer Vorteil - für die Flaschen gibt es einen fertigen Gaskasten von Reimo. Herausforderung bei der Gasanlage war natürlich, sich an die ganzen Vorschriften und Normen zu halten.

Während der ersten Fahrten mussten wir feststellen, dass der verbaute Dachventilator nicht ausreicht, um den Van ausreichend zu belüften. Vor allem bei Schlechtwetter fehlte ein ausstellbares Seitenfenster. Da der Bus rundum verglast war, blieb uns als einzige Option nur, die Hecktüren auszutauschen. Wir haben uns dann von einem Transporter Hecktüren besorgt. Ein Carbest Eco RW mit den Abmessungen 500 x 450 cm wurde in der rechten Tür verbaut. Die Innenseite der Türen wurden wieder mit dem bewährten Profilholz verkleidet. Die linke Türe wurde außen mit Airlineschienen ausgestattet. Darauf wurden Kanister, Bergehilfen und ein Spaten montiert.

In Kroatien mussten wir feststellen, dass eine Standklimaanlage nicht viel Sinn macht. Sobald man die Schiebetür des Vans öffnet, ist die kalte Luft draußen und die warme Luft drinnen. Selbst bei brütender Mittelmeersonne, ist es Nachts gut im Bus auszuhalten. Darum haben wir beschlossen, die Klimaanlage wieder rauszuschmeißen. Nach wetterbedingter Pause (Winter 2019/2020), wurde eine Dachhaube eingesetzt. In Verbindung mit dem Dachlüfter und dem zusätzlichen Heckfenster konnten wir unser Belüftungsproblem gut lösen.

Bei der Wasserversorgung haben wir uns für 2 Wasserkreisläufe inkl. 80 Liter Frischwassertank entschieden. Zum einen gibt es eine Kaltwasserversorgung zur Küche, bzw. zum Waschbecken. Hier wurde eine Druckwasserpumpe inkl. Druckausgleichbehälter verbaut. Der zweite Kreis, mit Tauchpumpe, versorgt ausschließlich die Dusche. Ein 6 Liter Warmwasserboiler, der über 12 V, oder 230 V läuft, versorgt mit 80°C Heißwasser. Auf eine vernünftige Temperatur gemischt, ergeben sich so ca. 18 Liter Warmwasser. Das reicht für die schnelle Körperpflege. Die Dusche wurde aus Platzgründen ins Freie verlegt. Diese kann bei geöffneten Hecktüren bequem über einen Mischer bedient werden.

Das Grauwasser der Küche fließt durch den Fahrzeugboden in einen 30 Liter Unterflurtank. Die Entleerung funktioniert elektronisch. Ein Motorkugelhahn kann über einen Polwendeschalter, im Fahrzeuginneren angesteuert werden. So muss man bei der Entsorgung nicht zwingend das Fahrzeug verlassen. 

Ja und dann haben wir uns noch entschieden unser tolles Waschbecken, durch ein noch tolleres auszutauschen :-)

Fertig? Nicht wirklich...

Im Mai 2020 haben wir unseren Ausbau abgeschlossen.

YEAH! Rund 13 Monate hat es gedauert. Winter - und Coronapause inklusive.

Naja, abgeschlossen ist der Ausbau eines DIY Campers wahrscheinlich nie. Die Basis steht. Einige Punkte haben wir noch auf der Wunschliste. Wir werden zu der serienmäßigen Standheizung, die einige gravierende Nachteile mit sich bringt, eine zusätzliche Diesel/Luft Standheizung verbauen. Die kann dann auch mal eine ganze Nacht durchlaufen und ist nicht, wie das Original, mit 3 x 2h begrenzt. Außerdem warten wir schon ganz gespannt auf unser bereits bestelltes Dachzelt. 

Wir wollen den Wohn, bzw. Schlafraum erweitern. Das Gentletent GT Roof erschien uns als die beste Lösung für unser Problem.

 

Also, seid gespannt. wir werden an dieser Stelle weiter berichten...

Ein Blick in den Wohnraum

Ein paar Tage vor unserem großen Sommertrip 2020 kam das Gentletent Dachzelt an. Genau rechtzeitig. Wir konnten es daheim noch kurz testen. Ein ausgiebiger Test folgte dann in den kommenden zwei Wochen. Das neue Dachzelt durfte unter der brütend heißen Sonne Italiens seine Stärken unter Beweis stellen. Fazit: Aufgrund des speziellen Stoffes sind die Temperaturen doch sehr angenehm. Man hat nicht das Gefühl, als würde man in einem Zelt schlafen. Am Anfang ist der Auf - und Abbau doch holprig. Wenn man das ein paar Mal gemacht hat, klappt es ganz gut. Nur die Höhe darf man nicht unterschätzen. Man schläft fast wie auf Wolken...

Selbstausbauer des Monats!

Ein wenig stolz sind wir schon. Wir haben es mit unserem Ausbau in das CamperVans Magazin geschafft - August Ausgabe (5/2020)!

WIR BRAUCHEN MEHR PLATZ

Was macht man, wenn man nicht Reisen kann? Ideen schmieden - neue Projekte planen, usw. Nachdem 2020 Reisen so gut wie nicht möglich war, hatten wir viel Zeit... Wir sind zu viert unterwegs. Demnach kommt eine Menge an Zeug und Gewicht zusammen. Verzichten wollen wir nicht auf alles. Heißt im Umkehrschluss, wir brauchen mehr Platz! Wir spielten schon länger mit dem Gedanken, uns einen Anhänger zuzulegen. Nicht für immer und nicht für alle Touren. Nur wenn wir ihn halt brauchen und die eingeschränkte Flexibilität uns nicht zu sehr beim Reisen behindert. Fündig wurden wir dann Anfang 2021. Gekauft haben wir einen ausgemusterten Anhänger des Roten Kreuzes. 

In dem Anhänger war Equipment für Katastropheneinsätze untergebracht. Nachdem wir den Anhänger in einem Auktionshaus ersteigert haben, davor auch keine Besichtigung möglich war, kauften wir quasi die Katze im Sack. Bei der Abholung waren wir doch sehr angetan von dem tollen Zustand des Trailers. Die nächste Überraschung folgte dann bei der weiteren Begutachtung zu Hause. Ein Zylinderschloss musste aufgebohrt werden. Es waren keine Schlüssel vorhanden. Zum Vorschein kam eine Menge an Werkzeug und Zubehör. Der Anhänger ist mit einer 74 Ah Batterie inkl. Ladegerät, 230 V Anschluss, Beleuchtung und Hubstützen ausgestattet.

Ideen sind reichlich vorhanden. Dachzelt, Gasgrill, Platz für Fahrräder, Stromgenerator,.... 

Wir haben den Anhänger mit Dachträgern ausgestattet, damit wir das Dachzelt nicht nur am Bus, sondern auch am Hänger nutzen können. Das Dachzelt selbst ist in 15 Minuten gewechselt. Der Vorteil bei der Nutzung am Anhänger ist ein niedrigere Einstiegshöhe als beim Bus. Ein Highlight sollte der ausziehbare 4 Brenner Gasgrill sein. Dieser passt perfekt in die vorhandene ausziehbare Lade auf der linken Seite des Trailers.

Der Grill wurde so verbaut, dass das abtropfende Fett an der Unterseite der Lade in einen Behälter läuft. In dem nebenan befindlichen Fach findet die Gasflasche Platz. Der Gasschlauch wurde mit Schlauchschellen befestigt, damit auch nichts an den scharfen Kanten scheuern kann.

Außerdem wurde der Anhänger mit einem 2KW Stromgenerator ausgestattet. Bei dem Gerät handelt es sich um einen Inverter Stromerzeuger. Hier können auch empfindliche Geräte, wie Ladegeräte, Laptops oder ähnliches angeschlossen werden.

Zwischendurch haben wir wieder am Van gebastelt! Elektrik - alles neu. Nicht alles, aber zumindest Batterie, Ladegerät und Wechselrichter. Die zuvor verbauten AGM Batterien haben einen gravierenden Nachteil. Diese können nicht vollständig entladen werden. Von den 180 Ah standen uns immer nur ca. 50 % zur Verfügung. Tiefenentladung mag dieser Batterietyp gar nicht. Ein weiterer Aspekt ist das immense Gewicht. Die beiden Batterien bringen zusammen fast 60 Kilogramm auf die Waage. Mit dem verbauten Wechselrichter konnten wir unsere Kaffeemaschine nicht betreiben. Der Inverter konnte die Verbrauchsspitzen nicht abdecken.
Wir haben uns nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, die Batterien inkl. Ladegerät und den Wechselrichter zu tauschen.
Fündig wurden wir bei ECTIVE. Verbaut wurde eine LiFePO4 Lithium Batterie. Diese wiegt nur 11 Kilogramm! Des Weiteren haben wir ein 20A Ladegerät und einen 1500W Inverter mit Vorrangschaltung eingebaut. Mit dieser Vorrangschaltung kann die Kaffeemaschine immer an der Steckdose bleiben. Der Wechselrichter erkennt, ob 230 Volt anliegen oder nicht. Auch dieser Stromumwandler ist wieder mit einer Fernbedienung ausgestattet, somit kann er bequem im Wohnraum geschalten werden.

Weiter ging es beim Anhänger. Eine zeitraubende Arbeit war das Entfernen der alten Folierung. Die Klebereste waren sehr hartnäckig. Gute zwei Tage und drei Folienradieraufsätze hat diese Arbeit verschlungen. Das Ergebnis kann sich aber zeigen lassen! Das Dachzelt wurde danach auch aus dem Winterschlaf geholt. Die Position und Einstiegshöhe auf dem Trailer ist um ein vielfaches angenehmer als auf dem Van.

Wie schon beim Van, haben wir auch beim Anhänger auf die bewährten Euroboxen zurückgegriffen. Die Gasflaschen haben wir mit Spanngurten an Airlineschienen gesichert. Der Stromgenerator hat seinen finalen Platz auf einer ausziehbaren Schublade gefunden.

Fortsetzung folgt...