Der VAN.

Genug Leistung, Platz für 4 Personen und stehen soll man drinnen können.

 

Unsere Anforderungen waren nicht allzu hoch. Wir mussten allerdings schnell feststellen, dass Fahrzeuge mit 4  oder 5 Sitzplätzen entweder sehr rar, oder überhaupt nicht verfügbar sind. Wir haben uns dann auf einen Mercedes Sprinter, oder einen Volkswagen Crafter eingeschossen. Ein "Mixto" wäre ideal für uns. Vorne 5 eingetragene Sitzplätze, hinten eine geschlossene Ladefläche. Mehr als 6 Monate haben wir gesucht - in Österreich und Deutschland - bis endlich der passende Untersatz auftauchte.

 

Ein Volkswagen Crafter L3H2, 2,5 Liter TDI war gefunden. Allerdings als 9 Sitzer Bus zugelassen - sprich Scheiben rundum.

Nicht gerade unsere Wunschvorstellung...

Die Anzeige im Internet versprach geringen Kilometerstand, ein 6-Gang Automatikgetriebe, Klimaanlage, Standheizung und einen perfekten, rostfreien Zustand. Wir haben uns dann an einem Wochenende in die 250 Kilometer entfernte Bundeshauptstadt Wien gemacht. Der freundliche Empfang konnte leider die Enttäuschung über den Zustand nicht wettmachen. Unzählige Dellen, Rost, Innenverkleidungen zerrissen, Schmutz und Dreck überall. Das Fahrzeug wurde als Baustellen Transporter genutzt. Der Vorbesitzer hat den Bus 6 Monate gefahren, zuvor war der Wagen am Flughafen Wien Schwechat, als Airport Shuttlebus im Einsatz. In dieser Zeit hat der Crafter auch einen neuen Motor bekommen. Leider war das Serviceheft nicht, wie versprochen, vollständig und lückenlos ausgefüllt. Der Motortausch war wohl eingetragen, aber nicht von VW abgestempelt. Wir haben erst im Nachhinein erfahren, dass der Motor tatsächlich fachgerecht in einer VW-Nutzfahrzeuge-Werkstatt getauscht wurde.

 

Ohne sachkundige Kaufüberprüfung, mit viel Bauchweh und den Gedanken, der erfolglosen 6 monatigen Suche im Kopf, haben wir den Bus dann (viel zu teuer) gekauft.

 

Knapp eine Woche nach der Besichtigung und den Kaufverhandlungen, haben wir unseren neuen Gebrauchten abgeholt. Die ~ 250 Kilometer nach Hause verliefen ohne Probleme. Einige Dinge fielen allerdings jetzt erst auf. Die Lenkung machte komische Geräusche, bei rund 80 km/h vibrierte der ganze Aufbau, bzw. die Karosserie. Was allerdings am meisten nervte, war das vom Flughafen verbaute "VDO FleetManagerModul". Dies wird verwendet, um Fahrbewegungen verfolgen zu können. Braucht man als Privatmann nicht. Die ganze Elektronik hat den gravierenden Nachteil, dass sich das Fahrzeug nur mit einem zusätzlichen Token (Schlüssel) starten lässt. Der Vorbesitzer konnte nur einen Schlüssel vorlegen... "Bitte nicht verlieren, ansonsten kann das Fahrzeug nie wieder" gestartet werden...... Ganz Toll!

 

Einer der ersten Wege, nach dem Kauf, war daher der Weg zum Volkswagen-Nutzfahrzeuge-Partner. Da sich die Techniker dort nicht an die Elektronik trauten, oder nicht wollten, haben wir in weiterer Folge Kontakt mit VDO aufgenommen. Nach einer Woche erhielten wir einen Anruf von einem sehr freundlichen Mitarbeiter, der uns genau erklärte, wie wir die Anlage außer Betrieb setzen können. Gesagt - getan. Erstes Problem gelöst.

 

In den ersten Monaten nach dem Kauf hatten wir dann noch einige weitere Besuche in der Werkstatt.

  • Kühlwasserverlust - Standheizung defekt - getauscht
  • Spurstangenköpfe beidseitig - getauscht
  • Spurstangen beidseitig - getauscht
  • Lenkgetriebe defekt - getauscht
  • 2. Zündschlüssel bestellt und angelernt
  • Klimakondensator defekt - getauscht

Nachdem die Technik weitgehend instand gesetzt wurde, konnte mit dem Ausbau begonnen werden.